Löcher für Zaunpfosten bohren

Sie haben sich schon für einen Gartenzaun entschieden und wollen gleich mit dem Aufbauen loslegen? Grundsätzlich kein Problem. Beachten Sie allerdings, dass Sie für jeden der benötigten Zaunpfosten ein Fundamentloch ausheben müssen. Und da wird es schon schwieriger. Denn das ist harte Arbeit! Zum Glück gibt es Mittel und Wege, um sich hier das Leben etwas leichter zu machen. Also greifen wir zum Erdlochbohrer und demonstrieren in dieser Anleitung, wie Sie mit diesem Werkzeug schnell und effizient Löcher für Zaunpfosten bohren können.

Erdlochbohrer

Schweres Gerät im Einsatz

Wer schon einmal ein Dutzend Fundamentlöcher für den neuen Gartenzaun auskoffern musste, weiß, dass es sich dabei um eine beschwerliche Arbeit handelt. Möchte man aber den Griff zu Spaten, Schaufel und Handbohrer lieber vermeiden, hilft eigentlich nur noch schweres Gerät. Tatsächlich steht mit dem motorisierten Erdlochbohrer eine geeignete Alternative zur Verfügung.

Der Erdlochbohrer ist bestens gerüstet, um auch Löcher für Zaunpfosten zu bohren. Wirklich „leicht“ ist es allerdings auch mit der Maschine nicht: Das Gerät bringt in der Einmann-Version bereits um die 12 kg auf die Waage. Und bei der Zweimann-Version verdoppelt sich das Gewicht noch einmal, was bei längeren Einsätzen schnell auf die Arme geht. Aber der Arbeitsfortschritt wird doch deutlich beschleunigt.

Beschaffenheit der Erde

Was Sie vorher wissen sollten

Erdlochbohrer finden selten Eingang in die private Gartenausrüstung, denn die Geräte sind recht teuer. Glücklicherweise lassen sie sich in ausgesuchten Gartencentern und Baumärkten aber auch ausleihen. Doch welcher Erdlochbohrer soll es sein? Einmannbohrer sind in der Handhabung zwar wesentlich unkomplizierter, erreichen aber nur einen Bohrdurchmesser von 200 mm. Bei durchschnittlichen Zaunpfosten mit einer Größe von 60×40 mm sollten jedoch eher Löcher mit einem Durchmesser von 300 mm vorbereitet werden. In diesem Fall wäre der Griff zu einem Zweimannbohrer zu bevorzugen.

Und auch die Bodenbeschaffenheit vor Ort darf in der Kalkulation nicht vernachlässigt werden. Sandiger, lockerer Boden bietet beste Voraussetzungen für den Einsatz eines Erdlochbohrers, selbst wenn kleine Steine vorhanden sind. Lehmiger Boden macht es dagegen schon beschwerlicher, Löcher für Zaunpfosten zu bohren. Ist das Erdreich dagegen mit großen Steinen durchsetzt oder steht sogar Fels an, wird der Bohrer hier schnell an seine Grenzen stoßen.

Der Erdlochbohrer im Überblick

Der Umgang mit einem Zweimannbohrer ist nicht sonderlich kompliziert, wenn man sich die wichtigsten Bedienungsgrundlagen einmal veranschaulicht hat. Wichtigste Voraussetzung ist, dass Sie einen Partner haben, der Sie bei der Führung der Maschine unterstützt. Zunächst zum Aufbau: Am Kopf des Gerätes befinden sich Motor, Benzintank und Getriebe. Wie vom Rasenmäher her bekannt, gibt es einen Benzinhahn (weiß), einen Seilzugstarter und einen Choker (orange). Seitlich spreizen sich die Führungsgriffe ab, die sich direkt gegenüberstehen. Sie verfügen jeweils über einen Gashebel und einen Not-Stopp.

Unterhalb der eigentlichen Maschine sitzt die Antriebswelle, die sich auch verriegeln lässt. Vor der Verwendung ist hier der benötigte Bohrer zu montieren. Dieser wird dazu über die Antriebswelle geschoben und dann mit zwei Bolzen befestigt. Die Bolzen ihrerseits werden entweder durch Sicherungssplints gegen Herausfallen abgesichert oder durch zusätzliche Muttern. Um die hier benötigten Löcher für Zaunpfosten bohren zu können, wird zunächst der 200 mm große Bohrer angebracht.

Das erste Bohrloch

Bevor es losgehen kann, muss noch  der Benzinhahn aufgedreht werden. Bringen Sie das Gerät dazu in eine aufrechte Position. Vor dem ersten Start ist außerdem der Choker einzuschalten. Ziehen Sie dann am Seilzugstarter, während Ihr Partner das Gas durchdrückt. Sobald der Motor rund läuft, wird der Choker wieder zurück in die Ausgangsposition gebracht. Begeben Sie sich nun wie Ihr Partner in eine bequeme, aber sichere Arbeitshaltung. Denn nur wenn beide Maschinenführer gleichzeitig das Gas bedienen, kann der Bohrer auf voller Leistung fahren.

Nun lassen sich die Löcher für die Zaunpfosten bohren! Bringen Sie den Erdlochbohrer gemeinsam über der ersten der Positionen für die geplanten Fundamentlöcher in Stellung. Geben Sie beide gleichzeitig etwas Gas, allerdings zu Beginn noch sehr vorsichtig. Lernen Sie die Maschine langsam kennen und lassen Sie ihr Gewicht für sich arbeiten. Ins Erdreich drücken müssen Sie den Bohrer nicht. An der Oberfläche wird sich jetzt schnell Erde sammeln. Sollte sich der Bohrer einmal im Erdreich verfangen, ziehen Sie ihn ein Stück heraus und setzen Sie die Arbeit fort.

Bohrloch ausweiten

Um die volle Länge des Bohrers nutzen zu können, ist ein kleiner Zwischenstopp erforderlich. Ziehen Sie den Bohrer heraus und nehmen Sie eine Schaufel zur Hand. Mit dieser wird nun die heraufbeförderte Erde um das Loch herum von innen nach außen abgetragen. Damit ist ausreichend Platz vorhanden, damit der Bohrer auf die volle Tiefe hinabgeführt werden kann. Von da an geht es schnell. Nach wenigen Minuten ist das Loch fertig ausgehoben. Sollte sich der Bohrer dabei einmal an einem Stein verkeilen und festsitzen, schalten Sie ihn aus und verriegeln Sie die Antriebswelle. Jetzt können Sie den Bohrer wie einen Korkenzieher nach links aus dem Erdreich herausdrehen.

Abschließend muss das Loch noch auf den erforderlichen Durchmesser von 300 mm gebracht werden. Da der passende Bohrkopf sehr schwer ist, wird mit diesem üblicherweise nur nachgebohrt, statt ihn von Anfang an zu verwenden. Also wird jetzt der neue Bohrer eingespannt und das Loch noch einmal ausgebohrt. Bei den ersten 10-20 cm ist höchste Vorsicht geboten, da der Bohrer anfangs sehr stark taumelt. Doch auch danach ist Einsatz gefragt, da der große Bohrer aufgrund der starken Reibung schnell verkeilt. Also herausziehen und weiterarbeiten. Und niemals vergessen: Im Zweifelsfall sollten Sie immer eine Pause einlegen. Das geht immer noch schneller, als die Löcher für die Zaunpfosten mit Hand zu bohren.

Erdloch mit einem Durchmesser von 300mm

Das Ergebnis

Auch wenn das Hantieren mit dem Erdlochbohrer durchaus anstrengend ist, kann sich das Ergebnis sehen lassen. Im Erdreich sitzt nun ein kreisrundes Loch, das bereits über die passenden Abmessungen für den neuen Zaunpfosten verfügt. Das heißt, dass die weiteren Arbeitsschritte umso schneller und reibungsloser erfolgen können.

Doch noch fehlen einige Fundamentlöcher. Genau dafür ist die Maschine jedoch da! Sobald die Technik einmal verinnerlicht ist und regelmäßig Erholungspausen eingelegt werden, wird sich der Arbeitsfortschritt spürbar beschleunigen. Und dann lassen sich auch schon bald die Zaunpfosten betonieren. Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg!

Diese Anleitung ist in Kooperation mit diybook entstanden.